Gamescom 2024

Ich war natürlich auf der Gamescom 2024, dabei gehe ich tatsächlich für das Event als solches, Merchandise Produkte und das Kennenlernen neuer Spiele dorthin. Dieses Jahr empfand ich es zum ersten Mal als recht langweilig.

Es fing schon damit an, dass ich es als deutlich voller erlebt habe als bei früheren Besuchen. Das ist an sich nicht schlimm, aber entsprechend überfordert fühlte sich die Veranstaltung an vielen Stellen an, wenn man dann Körper an Körper durchgeschoben wurde. Auch sonst litt es mir zu sehr an Qualität und war zu sehr „lieblos“: Die Preise für Getränke und Essen standen in keinem Verhältnis mehr. Dabei geht es mir ausdrücklich nicht ums „teuer“ – ich zahle gerne gutes Geld, aber erwarte dafür auch etwas. Der Komfort-Anteil ging darüber massiv unter, vor allem weil sich – vorhersehbar – Menschenmassen an den viel zu wenigen Möglichkeiten für Kaffee oder brauchbares Süßes drängten (ich habe bewusst keine Fotos von den Schlangen gemacht).

Was mich zunehmend stört – dies mag ein Faktor des Alters sein, ich bin nun Mitte 40 und habe schon in der Grundschule meine ersten digitalen Spiele gespielt – ist die mangelnde Innovation der Spielebranche. Irgendwie ist am Ende doch alles sehr, sehr ähnlich. Und zwar sowohl im Gameplay als auch im Design. Ich verstehe den Reiz nicht, ein Spiel zu spielen, das ich gefühlt schon ein Dutzend Mal spielte – das nun aber ganz tolle neue Themes hat. Um es zu verdeutlichen: Diablo III war lustig; Path of Exile war Lustig. Aber so zu tun, als lägen da Spieldimensionen zwischen, ist für mich lächerlich.

Man mag rotieren, aber ich gehöre zu den wenigen Menschen, die das 93er X-Wing echt nicht so schlecht fanden; wenn ich dann heute (ich glaube seit einigen Monaten) mit einiger Freude Everspace2 spiele sieht das natürlich um Welten besser aus, aber mir fehlt das Neue. Und dass dann Schwierigkeitsgrade sich nur noch nach der Masse der Gegner bestimmen oder man (ganz nett) auch mal Komponenten selbst kreieren kann, bringt nach fast 40 Jahren Spielerfahrung einfach nicht mehr so das große Gefühl.

Neue Spielkonsole: „Zotac“

Ein wenig gehyped wird nach meinem Eindruck der Zotac One, den ich auch in der Hand hatte (leider vergessen ein Foto zu machen): Das Display ist bombatisch und dass es mal was Neues gibt, ist aus meiner Sicht immer zu begrüßen. Ich fand ihn aber überraschend groß, also wirklich heftig in der Hand – und ich habe keine kleinen Hände. Dafür gibt es halt ein super scharfes und grosses Display; und das Gewicht ist in Relation zu den Abmessungen überraschend klein.


Wenn ich einen Tipp an die Indie-Area geben darf (wo ich wohl neben der Retro-Area am meisten Zeit verbringe): Man sollte mehr die Nutzer im Blick haben und es erleichtern, dass man sich Spiele behält. Die Ecke ist inzwischen vollgestopft und ein Besucher, der einfach nach Spielideen sucht, hat es ohnehin schon schwer, sich überhaupt mal was anzusehen. Klar, auch ich mache ich schnelle Fotos, um hinterher nach den Spielen zu suchen – aber mal im Ernst: Ein netter Flyer ist heute für kleines Geld gedruckt.

Was ich mir persönlich auf die Liste gesetzt habe, sind Indiana Jones, Path of Exile 2, Civilization VII und natürlich Dune. Irgendwie habe ich, ohne es zu merken, über die Jahre alle bisherigen Teile von Borderlands durchgespielt, also werde ich auch in die Nummer 4 hineinsehen, es ist aber kein Highlight für mich (anders als der nächste Doom Teil, der aber noch auf sich warten lässt; außer einer einzelnen Figur hatte ich dazu auch nichts entdeckt auf der Messe).

Mal sehen, ob mir das nächste Jahr mehr zu bieten hat …


Fachanwalt für IT-Recht Jens Ferner