Tipps: Sicheres Surfen mit dem Firefox

Der frei verfügbare Browser FireFox bietet nicht nur diverse Sicherheitseinstellungen, sondern auch eine Menge freier Erweiterungen, die die Sicherheit des Browsern erhöhen sollen. Dieser Beitrag listet einige Tipps auf, wie man sich mittels des Firefox ein wenig sicherer im Internet bewegen kann. Dabei sind die vorgestellten Plugins differenziert: Plugins die sich an fortgeschrittene User wenden bzw. nicht unbedingt für normale User empfohlen werden, sind mit dem Zusatz „Extra“ markiert.

 

Private Daten löschen & privater Surfmodus

Sie sollten beim Beenden der Browser immer alle gesammelten Daten löschen lassen. Alles andere macht heute keinen Sinn mehr. Daher am besten den Firefox nutzen und unter Extras > Einstellungen > Datenschutz die Option “Chronik löschen wenn Firefox beendet wird” aktivieren. Lassen Sie dabei alles löschen, auch Cookies.

Beachten Sie dabei immer die „History“, den gespeicherten Verlauf aufgerufener Seiten. Am besten, Sie lassen aufgerufene Seiten gar nicht erst im Verlauf speichern, sofern Sie nur einzelne Seiten nicht in der Chronik auftauchen lassen möchten, können Sie das History-Block-Addon nutzen.

Hinweis: Beachten Sie die Option „Privater Surfmodus“ im Firefox, am einfachsten zu aktivieren mit Ctrl-Shift-P. In diesem Modus werde Daten gar nicht erst zwischengespeichert im Festplatten-Cache. Sofern man mit dieser Option unterwegs ist, dürfte bei evt. strafrechtlich relevantem Material schon die „Besitzerlangung“ zweifelhaft sein.

Passwörter speichern

Wen das ständige einloggen nervt, der lässt unter “Sicherheit” die eingegebenen Passwörter speichern, sichert die aber dann in jedem Fall mit der darunter angegebenen Option ein “Masterpasswort” anzugeben. Niemals Passwörter ohne ein solches Masterpasswort vom Browser sichern lassen.

Javascripts abschalten

Installieren Sie das “Noscript-Addon“, dieses verbietet allgemein das ausführen von Javascript und erlaubt wirklich nur noch den gewünschten Seiten die Javascripte.

Flash-Cookies im Griff

Flash-Cookies sind schwer zu finden und verstecken sich gerne, ohne dass man sie bemerkt. Mit dem AddOn „BetterPrivacy“ hat man die Flash-Cookies im Griff.

Feindbild Google

Die grosse Suchmaschine entwickelt sich zunehmend für Anwender zum Sorgenkind. Wer sich an Google stört, installiert das Google-Customization-Addon. Mit diesem kann man diverse Einstellungen vornehmen, insbesondere die Personalisierung ganz gut einschränken. Aktuell besteht aber das Problem, dass dieses Addon nicht in der aktuellen Firefox-Version läuft: Hierzu die Erweiterung mit dem Programm 7Zip öffnen und in der Install-Datei in Zeile 65 die Versionsnummer auf 3.7 ändern. Danach mit 7ZIp wieder als XPI-Datei speichern und FireFox nimmt es anstandslos.

Werbung

Sie können das AdBlockPlus Plugin installieren um Werbung zu blockieren. Dabei geht es nicht alleine um die Verhinderung von Werbung, sondern auch um Datenschutz: Die meisten Werbeanzeigen übermitteln personenbezogene Daten, wie twa Ihre IP, an Dritte. Eine aktuelle Filterliste für AdBlockPlus gibt es kostenlos hier.

Cookies
Es gibt viele Addons, die ein einfacheres Cookie-Management erlauben sollen. Mich hat vor allem dieses hier angesprochen.

Referer-Übertragen (Extra)
Wenn man Weblinks folgt, übertrag man einen so genannten Referer – der aufgerufene Webdienst kann dann erfassen, von welcher Seite man kommt und ggfs. mit welchen Suchbegriffen bei Suchmaschinen gesucht wurde. Mit diesem Addon hier kann man generelle Muster erstellen, wann übertragen werden soll und wann nicht. Leider ist die Bedienung nicht ganz so einfach.

Datenmüll anhäufen (Extra)
Es gibg, zumindest in der Theorie, den Weg der negativen Datenvermeidung: Anstelle sich nicht erfassen zu lassen, produziert man bewusst Datenmüll. Das TrackMeNot-Addon erzeugt unsinnige Suchanfragen im Zufallsverfahren (im Hintergrund) um so den User nicht mehr einem Profil zuordnen zu können.

Header einsehen (Extra)
Schon etwas technischer, aber durchaus sinnvoll ist es, sich anzusehen, welche „Header“ beim Seitenaufruf hin und her fließen. Für den normalen Anwender erschien mir der “Header-Spy” als das angenehmste Programm.

Keine Downloads  (Extra)
Wer seinen Angestellten nicht traut, will evt. verhindern, dass die sich Sachen aus dem Netz kopieren. Mit dem Download-Addon kann man einstellen, dass User nichts downloaden dürfen.

Backups
Wer alleine die ganzen Addons installiert die in diesem Artikeln empfohlen werden, der wird sich ärgern, wenn er die irgendwann wieder alle neu installieren muss. Oder wenn die Bookmarks und sonstigen Daten bei einem Crash verloren gehen. Mit FEBE habe ich ein professionelles Backup-Plugin für den Firefox gefunden: Es sichert einfach alles. Und die Extensions werden nicht nur gesichert, sondern als XPI gesichert, die man später problemlos wieder installieren kann. Ist ebenfalls ein muss – sofern man hin und wieder Backups macht und die (verschlüsselt) sicher aufbewahrt.

Synchronisation

Wenn Sie mehrere Firefox-Installationen nutzen, werden Sie schon bald die Funktion vermissen, dass bestimmte Daten (wie etwa die Bookmarks) überall synchron gehalten werden. Das Weave-Addon bietet diese Möglichkeit, wobei die Daten nicht nur mit einem Passwort-gesicherten Account geschützt werden, sondern auch mit einer Passphrase codiert.

Wo bin ich?

Mit dem AddOn „Locationbar“ sieht man hervorgehoben, welche Domain man gerade aufruft. Kleines, aber feines AddOn, das auch für Fortgeschrittene interessant sein dürfte.

Flashblock

Auch neben „NoScript“ macht dieses AddOn durchaus Sinn: Mit Flashblock wird kein Flash-Element mehr ausgeführt. Stattdessen sieht man einen Hinweis, wo Flash-Elemente zu sehen wären und kann diese einzeln aktivieren. Den Sinn erkennt man vor allem, wenn man sich bei eBay einloggen möchte und über dem Loginfeld plötzlich den Hinweis auf „Flash“ sieht. Da stecken wohl die ominösen Flash-Cookies hinter…

Bookmarks mit Regeln (Extra)

Eine sehr gute Idee, aber leider für viele zu arbeitsintensiv: Mit BookmarksPermissions kann man seinen Bookmarks Regeln geben – z.B. dass bestimmte kein JS ausführen dürfen oder keine Bilder laden dürfen.

Fachanwalt für IT-Recht Jens Ferner