Cost of a Data Breach Report 2024

Der Cost of a Data Breach Report 2024 von IBM bietet umfassende Einblicke in die finanziellen und operativen Auswirkungen von Datenschutzverletzungen. Der Bericht, der jährlich vom Ponemon Institute durchgeführt und von IBM gesponsert wird, ist ein unverzichtbares Werkzeug für IT- und Sicherheitsfachleute, um die Risiken und Kosten von Datenschutzverletzungen zu verstehen und zu managen.

Zusammenfassung

Der 19. jährliche Bericht analysiert 604 Unternehmen aus 17 Branchen in 16 Ländern, die zwischen März 2023 und Februar 2024 von Datenschutzverletzungen betroffen waren. Mit 3.556 befragten Führungskräften und Sicherheitsfachleuten bietet der Bericht eine breite und tiefe Datenbasis. Zwei Hauptentwicklungen prägen den diesjährigen Bericht:

  • Kostenanstieg: Die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung sind um 10% auf 4,88 Mio. USD gestiegen – der größte Anstieg seit der Pandemie.
  • Effizienz durch KI: Der Einsatz von KI und Automatisierung hat die Kosten für Datenschutzverletzungen in einigen Fällen um durchschnittlich 2,2 Mio. USD gesenkt.

Wesentliche Feststellungen

  1. Durchschnittliche Gesamtkosten: Der Anstieg der durchschnittlichen Kosten auf 4,88 Mio. USD wird durch höhere Betriebsausfälle und Kosten für den Kundensupport nach einer Datenschutzverletzung verursacht. Diese Kosten sind in den letzten sechs Jahren auf 2,8 Mio. USD gestiegen.
  2. KI und Automatisierung: Zwei Drittel der Unternehmen nutzen KI und Automatisierung in ihren Sicherheitsabteilungen. Unternehmen, die KI in ihren Präventionsworkflows einsetzen, verzeichnen durchschnittlich 2,2 Mio. USD niedrigere Kosten.
  3. Fachkräftemangel: Über die Hälfte der Unternehmen kämpfen mit einem Mangel an Sicherheitsfachkräften, was die Kosten um durchschnittlich 1,76 Mio. USD erhöht.
  4. Identifizierung und Eindämmung: Die längste Zeit zur Identifizierung und Eindämmung von Datenschutzverletzungen betrug 292 Tage bei Angriffen, die gestohlene Zugangsdaten betrafen.
  5. Personenbezogene Daten: 46% der Datenschutzverletzungen betrafen personenbezogene Daten von Kunden, mit signifikant gestiegenen Kosten pro Datensatz.
  6. Schattendaten: 35% der Datenschutzverletzungen betrafen Schattendaten, was die Kosten um 16% erhöhte.
  7. Industriesektor: Der höchste Kostenanstieg pro Datenschutzverletzung betrug 830.000 USD im Industriesektor.
  8. Böswillige Insider: Angriffe durch böswillige Insider verursachen mit durchschnittlich 4,99 Mio. USD die höchsten Kosten.
  9. Ransomware-Angriffe: Unternehmen, die bei Ransomware-Angriffen Strafverfolgungsbehörden einschalteten, konnten ihre Kosten im Durchschnitt um 1 Mio. USD senken.

Empfehlungen zur Kostenreduktion

  1. Überwachung der Datenumgebung: Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie einen umfassenden Überblick über alle ihre Datenumgebungen haben, um Daten kontinuierlich zu überwachen und zu schützen.
  2. Sicherung generativer KI: Da nur 24% der generativen KI-Initiativen abgesichert sind, ist ein Framework zur Sicherung dieser Daten, Modelle und Nutzung notwendig.
  3. KI und Automatisierung: Der Einsatz von KI und Automatisierung kann die Präventionsstrategien stärken und signifikante Kosteneinsparungen ermöglichen.
  4. Cyber-Reaktionstraining: Investitionen in die Vorbereitung auf Datenschutzverletzungen können die entstehenden Kosten erheblich reduzieren und die Geschäftskontinuität wahren.

Ausblick

Der Cost of a Data Breach Report 2024 zeigt eindrucksvoll, wie stark die Kosten von Datenschutzverletzungen gestiegen sind und wie Unternehmen durch den Einsatz von KI und Automatisierung erhebliche Einsparungen erzielen können. Die Empfehlungen des Berichts bieten klare Handlungsanweisungen, wie Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen verbessern und die finanziellen Auswirkungen von Datenschutzverletzungen minimieren können.

Für weiterführende Informationen und aktuelle Entwicklungen besuchen Sie die Webseite von IBM. Bleiben Sie informiert und schützen Sie Ihre Daten effizient!

Fachanwalt für IT-Recht Jens Ferner